Knapp dreihundert Kilometer liegen schon hinter uns. Wir sind in Woking für eine Nacht und parken an einem kleinen Kanal irgendwo zwischen Windsor und London.
Morgen geht es 200 km weiter nach Dover, vielleicht auch schon auf die Fähre nach Dunkerque.
Von dort sind es dann etwa 400 km bis nach Hause.
Hier verbrachten wir nach der Fähre die Nacht
Rückblick zu gestern.
So sieht es eigentlich in den Knockmealdown Mountains
zur Rhododendronblüte aus!
(Film aus dem Netz)
Nachtrag zum gestrigen Titel:
Auch im Tschüss liegt ein Ade
Traditionell sagt man sich im deutschen Südwesten zum Abschied ein knackiges und kurzes Ade, Adjö, Ada oder etwas förmlicher Uff Wiederluege. Doch mittlerweile sieht die süddeutsche Grußlandschaft anders aus:. Die heimischen Abschiedsgrüße werden zunehmend bedrängt von den "Tschüss", "Tschau" oder "bye", die sich in den letzten Jahrzehnten enorm verbreitet haben. Der englische Abschiedsgruß ist eine Verkürzung von Goodbye, das sich aus dem Gruß "God be with You - Gott sei mit dir" einst entwickelte. Das gängige "Ciao" oder "Tschau" wanderte aus Italien über die Alpen ein. Der Ausdruck stammt ursprünglich von der venezianischen Dialektform "schiavo" für Sklave ab. Die traditionelle freundschaftliche Begrüßung bzw. Verabschiedung Servus - in vielen mitteleuropäischen Regionen verbreitet - kommt ebenso aus dem Lateinischen Begriff für Sklave und bedeutet soviel wie: "ich bin dein Diener" oder "zu Diensten". Das norddeutsche "Tschüss" wurde vermutlich durch den intensiven Handelskontakt der großen norddeutschen Hansestädte mit Portugal, Spanien oder dem lange Zeit unter spanischer Herrschaft stehenden Holland eingeführt und stammt vom spanischen Gruß "adios" ab, das seien Ursprung im lateinischen "Ad Deum" hat.
Sprachgeschichtlich gilt das im Alemannischen übliche "Ade" als einer der ältesten überlieferte Abschiedsgrüße in Süddeutschland. Er ist zuerst belegt beim Minnesänger Gottfried von Straßburg, der in seiner um 1210 erstandenen Erzählung "Tristan und Isolde" zwei Pilger sagen lässt: "Freund a De, a De". Das Wort "Ade" wurde vermutlich im frühen Mittelalter aus der französischen Sprache entlehnt. Dort bedeutet das Wort "à dieu" übersetzt "zu Gott", "mit Gott" oder im übertragenen Sinn "Gott befohlen", das ebenso auf Lateinisch "ad deum" zurückgeht. Bis in das 17. Jahrhundert blieb "ade" die allgemein übliche Abschiedsformel. In adligen Gesellschaftskreisen - bei denen Französisch in jener Zeit zum guten Ton gehörte - griff man dann auf das französischer klingende Adieu zurück, um "en vogue" zu sein. Der Abschiedsgruß Auf Wiedersehen, der im 18. Jahrhundert als Übersetzung von französisch "Au revoir" entstand, übertrug man ins Alemannische als "Uff Wiederluege". In der Literatur bei Johann Wolfgang von Goethe oder Friedrich Schiller schrieb man "auf frohes Wiedersehen", bis sich Auf Wiedersehen zur allgemeinen schriftdeutschen Abschiedsformel durchsetzte. Sowohl "Tschüss" als auch "Ade" stammen also vom selben lateinischen "ad deum" ab. Allerdings nahm das Tschüss durch den Weg über die spanische und holländische Sprache eine andere Entwicklung und kam schließlich über die Abwandlungen "adjüs", "adjes", "tjüs" und "tschüs" zu seiner heutigen Form.
(Text aus dem Netz)
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